|
Museumsvielfalt in den Hauptstädten
In der parlamentarisch-förderalistischen Struktur Australiens haben die einzelnen Staaten und Territorien die Kulturhoheit. Selbstverständlich befinden sich die umfangreichsten Sammlungen und die größte Anzahl Museen überhaupt in den Hauptstädten Sydney (New South Wales), Melbourne (Victoria), Hobart (Tasmania), Adelaide (South Australia), Brisbane (Queensland), Darwin (Northern Territory) und Perth (Western Australia). Jeder Staat bzw. Territorium hat ein führendes Museum, dessen Besuch für das Verständnis der regionalen natürlichen und kulturellen Besonderheiten gewinnbringend ist. Beispielsweise ist ein Aufenthalt in Darwin ohne Besichtigung der "Museum and Art Galleries of the Northern Territory" (abgekürzt: MAGNT) undenkbar.
Den jahrzehntelangen Kampf zwischen den Kulturzentren Sydney und Melbourne um den Status der Hauptstadt beendete man auf demokratische Art und Weise. Etwa auf halbem Weg zwischen den rivalisierenden Metropolen wurde 1913 die neue Hauptstadt inmitten von Bergen um einen künstlichen See angelegt. Canberra wurde gezielt zu einem politischen und kulturellen Zentrum ausgebaut und ist seitdem in stetigem Wachstum. Im Territorium der Australischen Hauptstadt (Australian Capital Territory) befinden sich 19 museale Einrichtungen, u.a. die Nationalgalerie mit einer der umfangreichsten Sammlungen von Kunst der Ureinwohner Australiens.
Kunstgalerien
In allen Kunstgalerien des Landes finden sich bedeutende europäische Kunstwerke. Unter den Kunstmuseen sind mir zwei typische Bauformen aufgefallen:
1. Die klassischen Museumszweckbauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit rot oder grün textilbespannten Wänden, Holztäfelungen, wertvollen Kronleuchtern und edlen Möbeln, mit denen die Bilder an den Wänden korrespondieren.
2. Die modernen Neubauten der letzten Jahrzehnte mit großformatigen weißen Wandflächen, an denen die Bildwerke für sich allein, ohne einen sie umgebenden Kontext, sprechen sollen.
|
|
